Wenn man hinter die Stellinger Friedhofskapelle tritt und den Hauptweg hinabschaut, erblickt man das Wahrzeichen des Stellinger Friedhofs: unsere riesige Trauerbuche. Die Maße des Baumes sind beachtlich: Der Durchmesser des Stamms beträgt mehr als 90 cm, der Radius der Krone ca. 15 m und die Höhe des Baums mehr als 18 m. Im Buch „Wie Stellingen=Langenfelde wurde“ von Pastor Johann Kähler aus dem Jahr 1933 findet man ein Bild der Trauerbuche aus der Anfangszeit des Friedhofs. Schon damals war die Trauerbuche ein stattlicher Baum von ca. 10 m Höhe und einem Stammdurchmesser von ca. 30 cm.
Es ist nicht bekannt, wie groß und alt die Buche zur Einweihung des Friedhofs 1893 war. Fest steht aber, dass sie damals neben der Kapelle ein Hauptgestaltungselement des alten Friedhofsteils war. Sie bildet, in Flucht mit der Kapelle, den Kreuzungspunkt der Hauptwegeachsen des Friedhofs. Die Unterseite der Krone wird jährlich von unseren Friedhofsmitarbeitern beschnitten, so dass der sich bildende Platz stets frei und begehbar bleibt. Zu unsren Festen wie z. B. der „Nacht des Friedhofs“ im September jeden Jahres ist die beleuchtete Krone der Trauerbuche stets ein fester Programmpunkt.
Die hängenden Äste der Trauerbuche passen thematisch gut zum Friedhof. Der botanische Name der Trauer- oder Hängebuche lautet „Fagus sylvatica ‚Pendula‘“. Die Trauerbuche ist, neben der rotblättrigen Blutbuche, die bekannteste Zierform der Rotbuche. Unsere Trauerbuche ist aufgepfropft. Man sieht die wulstige Veredlungsstelle in ca. 2 m Höhe am Stamm. Dort wurde die Trauerform des Baumes auf die Unterlage einer wilden Rotbuche gesetzt. Durch starke Trockenheit in den vergangenen Sommern sind bereits zwei stattliche Äste der Trauerbuche abgebrochen. Glücklicherweise ist dabei der Hauptteil des Baums nicht zu Schaden gekommen und wir konnten die Bruchstellen gut nachsägen. Wir hoffen, dass unsere mehr als 130 Jahre alte Trauerbuche noch lange als Wahrzeichen des Stellinger Friedhofs erhalten bleibt.
Daniel Klandt